Ölpreis aktuell: Ölpreise online vergleichen und kaufen?
AnzeigeÜber das Thema Ölpreis hat sicher schon jeder einmal etwas gehört. Entweder sieht man tagtäglich die Spritpreise an der Tankstelle, welche maßgeblich vom Ölpreis beeinflusst werden oder man hört in den Nachrichten immer wieder einmal etwas über Ölpreise, Ölkonzerne und Börsengänge. Da der Ölpreis jeden Tag erheblichen Schwankungen unterliegt, ist es doch sehr interessant einmal zu wissen, was genau der Ölpreis ist und welche Faktoren einen großen Einfluss auf den Ölpreis aktuell haben.
Die Definition des Ölpreises
Unter Ölpreis versteht man das feste Austauschverhältnis einer bestimmten Ölsorte, welches auf einem speziellen Markt festgelegt wird. Da es eine ganze Menge Ölsorten gibt, sind auch die jeweiligen Ölpreise sehr unterschiedlich. Die unterschiedlichen Zusammensetzungen von Schwefel und Energie sind ein sehr wichtiger Punkt, wenn es darum geht den Ölpreis aktuell zu bestimmen. So ist hier der Ölpreis für Öl, welches auf Grund seiner geringeren Qualität nur von der Industrie verwendet wird, deutlich billiger als Öl, welches eine bessere Qualität aufweist.
Der weitaus größere Teil des internationalen Handels mit Öl findet direkt zwischen dem Öllieferanten und dem Ölabnehmer statt. Der Teil des Ölhandels über die weltweiten Börsen hingegen ist eher klein. Der Ölpreis aktuell für Ölsorten, welche an der Börse gehandelt werden, ist dabei abhängig von den Kursen, welche an den internationalen Ölbörsen in New York, London, Rotterdam, Chicago, Shanghai und Singapur jeden Tag gehandelt werden. Hier spielen vor allem die beiden Rohölsorten Brent für Europa und WTI für Nordamerika bei den Verhandlungen an der Börse eine sehr große Rolle.
Verschiedene Faktoren machen den Ölpreis aus
Der festgelegte Marktpreis für Erdöl, welches an allen Börsen in der Regel an oberster Stelle steht, wird nach dem Erdölangebot und der Erdölnachfrage bestimmt. Die Nachfrage und das Angebot werden dabei durch viele unterschiedliche Faktoren bestimmt. Die wichtigsten Faktoren sind das wirtschaftliche Wachstum der Industriestaaten, das begrenzte Vorkommen an Öl, die maximale Ölfördermenge, die Outputmengen der Ölraffinerien sowie die Fördermenge und die Investitionen der Öl fördernden Länder. Auch viele Faktoren auf den Finanzmärkten spielen eine Rolle bei der Festsetzung der Ölpreise. So wird dieser durch Wechselkurse, Zinssätze, Terminkontrakte, Konflikte in der Politik, Kriege und Naturkatastrophen extrem beeinflusst.
Angebotsfaktoren für den aktuellen Ölpreis
Das Angebot nach Öl wird in erster Linie durch die derzeitige Verfügbarkeit, die Ölverfügbarkeit in der Zukunft und durch die Marktstruktur maßgeblich beeinflusst. Darüber hinaus gibt es auch weitere wichtige Faktoren, die das Angebot beeinflussen können.
Erdölreserven
Die Ungewissheit wie viel Öl tatsächlich noch vorhanden ist und die unterschiedlichen Bewertungen der einzelnen Ölfirmen sind maßgeblich an der Entwicklung des Ölpreises aktuell beteiligt. Vom weltweiten Vorkommen an Öl kann auf Grund physikalischer Grenzen nur ein kleiner Teil zur Ölförderung genutzt werden. Mit dem daraus resultierenden steigenden Ölpreis wiederum erhöht sich der sinnvolle ökonomische Teil an förderbaren Ölreserven.
Marktstruktur und Knappheitsrente
Im Gegensatz zur vollkommenen Konkurrenz ist der Preis bei knapper werdenden Gütern wie Öl nicht der Schnittpunkt der Nachfrage mit den auftretenden Grenzkosten. Die Hoteling-Regel sagt, dass für nicht erneuerbare Güter, die nur in begrenzten Mengen da sind, der Gewinn aus dem Güterverkauf zum Maximum wird, wenn die Knappheitsrente für jede Periode gleich bleibt. Die Knappheitsrente gibt bei dieser Regel dann die Opportunitätskosten des Verkaufs von zusätzlichen Gütern an. Einfach gesagt: in einem vollkommenden Markt wächst der Unterschied zwischen Marktpreis und Grenzkosten von Periode zu Periode mit dem Zinssatz und deshalb muss der Preis der knappen Güter im Laufe der Jahre zunehmen.
OPEC – Preissetzung und Angebotsverknappung
Der Rohölmarkt wird oftmals sehr einfach auch Kartell genannt. Dennoch kommen viele Studien, bei der Erforschung der einzelnen Strukturen des Marktes zu dem Resultat, dass die OPEC-Mitgliedsstaaten und einige Nicht-Mitgliedstaaten, bei der Feststellung der zu fördernden Ölmengen miteinander kooperieren. Diese Zusammenarbeit wird zum Teil auch horizontale Kollusion genannt, bei dem eine Preisverzehrung oft der Fall ist. Diese starke Zusammenarbeit beeinträchtigt darüber hinaus auch das Gleichgewicht bei der Preisfindung durch Angebot und Nachfrage. Treten hierbei extreme Bedingungen auf, können diese Beschränkungen beim Angebot seitens der Öl fördernden Länder, und die daraus resultierenden Preiserhöhungen die globale Stabilität der Finanzen bedrohen.
Nachfragefaktoren für den aktuellen Ölpreis
Die Nachfrage nach Öl hängt vor allem vom Bruttosozialprodukt, von strukturellen wirtschaftlichen Veränderungen, dem Technikfortschritt und der Ölpreisentwicklung ab. Darüber hinaus gibt es auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren, die großen Einfluss auf die Ölnachfrage haben.
Wirtschaftswachstum
Die Konjunktur und die daraus resultierende Nachfrage nach Erdöl in allen Industrie- und vielen großen Schwellenländern, wie etwa Brasilien, Indien oder auch China haben einen sehr großen Einfluss auf den Ölpreis.
Bevorratung
Die Ölvolatiltät wirkt sich auf die Bevorratung gleich zweifach aus. Erstens ist der Reiz Öl auf Vorrat zu kaufen bei vielen Verbrauchern, Raffinerien und Regierungen auf einem solchen Markt viel größer, was wiederum auch die Ölpreise ansteigen lässt und zweitens wird durch diese Volatilität auch der Call-Optionswert erhöht. Der Ölpreis für die Bevorratung ist darüber hinaus auch jahreszeitenabhängig. Während der Ölpreis im Dezember und Januar recht tief ist, steigt er im Frühjahr und Herbst auf Grund der allgemein üblichen Bevorratung stark an.
Preiselastizität der Nachfrage
Die Preiselastizität misst in erster Linie die Veränderung, welche auf der Nachfrageseite eintritt, wenn es eine relative Preisänderung gibt. Insbesondere die Ölnachfrage zeigt sich bei diesen Preisen als sehr unelastisch. Dies wiederum bedeutet, dass die Reaktion der Nachfrage sich nur sehr schwach auf die Preisveränderungen auswirkt. Dies ist dann häufig bei Gütern zu beobachten, welche weder schnell noch einfach substuierbar sind. Hier unterlag besonders in den Jahren 2007 bis 2009 der Ölpreis starken Schwankungen, wofür die internationale Energieagentur gerade jene geringe Preiselastizität für verantwortlich macht.
Einkommenselastizität der Nachfrage
Wenn bei vielen das Einkommen steigt, kann man auch eine gleichzeitig steigende Nachfrage nach Öl erkennen. Ist das Einkommen höher, sind die Leute auch bereit höhere Ölpreise zu zahlen. Wenn das Einkommen hingegen gleich bleibt, ist die Nachfrage nach Öl wesentlich geringer. Man darf jedoch auch die Lage bei gleichem Einkommen und steigenden Ölpreisen nicht ganz außer Acht lassen. Auch hier kaufen die Leute Öl, weil dies zur Grundversorgung gehört. Dafür wird dann auf andere Dinge verzichtet.
Finanzfaktoren für den aktuellen Ölpreis
Einige Finanzfaktoren haben einen großen Einfluss auf den Ölpreis aktuell. Dies gilt nicht für das physische Öl.
Spekulation
Als Spekulanten bezeichnet man im Allgemeinen Teilnehmer auf dem Ölmarkt, die nicht hauptsächlich ihr Betriebsrisiko absichern wollen, sondern immer nach einem Fremdhandelsrisiko suchen. Der Ölterminkontrakt, der im Allgemeinen nicht für die physischen Öllieferungen zuständig ist, kann zur Absicherung der Erdölindustriebetriebe gegen einen unvorhersehbaren Preisverfall des Ölfertigprodukts oder des Öltransportgewerbes gegen unvorhersehbare Steigerungen des Ölpreises aktuell genutzt werden. Er wird aber bei diesen Gegebenheiten keinen Einfluss auf den Spotpreis haben, weil das Volumen der Terminkontrakte immer hinter dem physischen Ölgeschäft zurückbleibt. Als Spotpreis wird jener Preis bezeichne, welcher für den kurzweiligen Kauf oder Verkauf von Öl gezahlt wird, wenn dieses im Zeitraum von zwei Wochen geliefert wurde. Mittlerweile ist das Volumen des Rohöls, welches mit Hilfe der Terminkontaktionen gehandelt wird, um ein Vielfaches an den Börsen angewachsen.
Wechselkursfaktoren
Wechselkurse und der Ölpreis aktuell können immer wieder gegenseitige Auswirkungen haben. Durch das Wechselspiel von Wechselkurs und Ölpreis versuchen auch exportierende Ölländer ihre Kaufkraft oben zu halten. Seit der US-Dollar die Hauptwährung an der Börse ist, wirkt sich der Wechselkurs dieser Währung entscheidend auf den Ölmarkt aus. Wenn sich der Wechselkurs des Dollar ändert, ändert sich auch gleichzeitig der Terms of Trade zwischen zwei Öl exportierenden Ländern. Wie hoch diese Veränderung ist, hängt von „Dollar-Gütern“ zum „Nicht-Dollar-Gütern“-Verhältnis mit der jeweiligen Handelsbilanz des jeweiligen Landes ab. Da im Allgemeinen der Unterschied zwischen diesen Gütern beim Im- und Export gerade für die erdölexportierenden Länder sehr groß ist, werden deren Erträge am intensivsten von den Dollar-Wechselkursen beeinflusst.
Zinssätze
Das Verhältnis Zinssatz und Ölpreis aktuell kann sehr große Unterschiede haben. Hier spielen auch viele ökonomische Variable eine Rolle. In der Regel können die Zinssätze und der Ölpreis aktuell eine negative oder positive Korrelation haben. Eine negative steht dann bevor, wenn die Senkung der Zinssätze zum Ölpreisanstieg führen. Eine positive Korrelation liegt dann vor, wenn die Senkungen der Zinssätze auf Grund wirtschaftlicher Rückgangsaktivitäten oder durch Rezession entstehen. Bei dieser Art der Zinssatzsenkung kann der Ölpreis auch aufgrund der nachlassenden Nachfrage fallen.
Manipulation
Auch beim Ölpreis kann es hin und wieder zu Manipulationen kommen. Bisher sind diese vier Varianten bekannt.
1. Händler mit großer Macht können richtige oder falsche Absichten verbreiten.
2. Händler können durch nicht gestattetes Insiderwissen Vorteile für sich selbst haben.
3. Händler kaufen auf einem unelastischen Markt Ölvorräte, um diese dann als Monopol zu verkaufen.
4. Marktteilnehmer akkumulieren eine höhere Zahl an Forwardkontrakten als die zu den Fälligkeiten verfügbaren Öllieferungen. Am Tage dieser Fälligkeiten entsteht dann ein großer Nachfrageüberhang der den Ölpreis aktuell in die Höhe treibt. Meist werden dann diese Kontrakte über eine Barzahlung abgegolten.
Ölpreisentwicklung von 1859 bis zu den heutigen Ölpreisen
Preisentwicklung von 1859 bis heute
Seit den Anfängen der Förderung von Rohöl bis heute ist der Ölpreis immer wieder Schwankungen unterlegen. Durch diese Schwankungen erreichte der Ölpreis bis 1864 einen Höchststand von 8,06 US-Dollar. 12 Jahre später erreichte der Ölpreis mit 2,56 US-Dollar einen absoluten Tiefstand. Nach dem ersten Weltkrieg kam es weltweit zu wirtschaftlichen Krisen, was einen rapiden Abfall des Ölpreises nach sich zog. So kostete 1931 ein Barrel Rohöl nur 0,65 US-Dollar. Diese tiefen Ölpreise hielten sich bis in die Anfänge der siebziger Jahre hinein. Mitte der siebziger Jahre begann der Ölpreis sprunghaft anzusteigen und lag bei etwa 11,58 Dollar pro Barrel. Durch eine Ölkrise steigt der Ölpreis in den achtziger Jahren weiter auf 36,83 Dollar an. Am Ende der achtziger Jahre fiel der Ölpreis dann wieder auf 14,43 Dollar pro Barrel.
Ölpreisentwicklung der letzten 24 Monate:
Ölpreisentwicklung
Auch die neunziger Jahre waren durch Kriege, Ölkrisen und wirtschaftlichen Fortschritt von Schwankungen umgeben. 1990 lag der Ölpreis für ein Barrel bei 23,73 Dollar. Ende der neunziger Jahre wurden dann rund 20,00 Dollar pro Barrel fällig. Auch die 2000er Jahre waren durch viele Krisen, wirtschaftliche und technische Fortschritte turbulent für den Ölpreis. Das für Europa wichtige Rohöl kostete 2003 28,83 US-Dollar, 2004 53,00 US-Dollar, 2005 70,00 US-Dollar und 2008 sogar rund 100,00 US-Dollar je Barrel. Seit 2011 liegt der Ölpreis aktuell bei etwa 120,00 US-Dollar pro Barrel.
Höchststände beim Ölpreis
Auf dem Ölmarkt sind vor allem die beiden Rohölsorten Brent für Europa und WTI für Nordamerika die wichtigsten Sorten überhaupt. Der Rohölstoff Brent erreichte am 11. Juli 2008 einen bisherigen Höchststand von 147,50 US-Dollar pro Barrel und am 14. März 2012 einen Höchststand beim Ölpreis aktuell von 97,21 Euro pro Barrel. Der Rohölstoff WTI erreichte am 11. Juli 2008 einen bisherigen Höchststand von 147,27 US-Dollar pro Barrel und am 3. Juli 2008 einen bisherigen Höchststand von 92,90 Euro pro Barrel.